Französische Riviera – Die Pyrenäen, Golfe du Lion, Rhone Delta, Marseille

Marseille Vieux Hafen

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Grundsätze

Frankreich ist eines der gastfreundlichsten Länder für Yachtbesitzer, mit gut ausgestatteten Häfen und viel Raum für Besucher an der ganzen Küstenlinie entlang. Neben der hochwertigen Gastronomie des Landes haben diese Häfen eine große Anziehungskraft auf Segler aus aller Welt. Die Häfen sind in der Hauptsaison fastvollständig belegt. In den meisten Regionen fällt sie mit der französischen Urlaubszeit von Mitte Juli bis Ende August zusammen.

Dieses beliebte und pulsierende Fahrgebiet umfasst das weltberühmte, tief-gelegene Sumpfland von La Camargue um Saintes Maries de la Mer, den kobaltblauen Meeresarm von Les Calanques rund um Marseille, das idyllische Off-shore-Gebiet von  Iles d’Hyères  und die besten Orte an der französischen Riviera, so wie St. Tropez, Cannes, Antibes und Nizza.

marseille vieux port

Wann zu besuchen?
Wegen der häufigen Winterstürme und kalten ablandigen Winde ist die Zeit von Mai bis September eine angenehme Segelsaison, aber mutige Segler, die den Wettervorhersagen zuhören, können Segelspaß auch im April oder Oktober finden – Sie würden dann natürlich auch von den niedrigeren Preisen und den vielen freien Anlegeplätzen profitieren. Die Hauptsaison dauert von Mitte Juli bis Ende August.

Transport
Die TGV-Zugverbindung verläuft von Perpignan bis zur Küste über Béziers, Nimes und durch das Rhône-Tal oder über Toulouse nach Gironde. Die Internationalen Flughäfen von Girona, Perpignan und Béziers decken die ganze Region ab.

Wohin? – die wichtigsten Häfen / von den Pyrenäen bis Marseille

Die Pyrenäen
Die kurze Küste, von der spanischen Grenze bis Collioure ist eine geografische Erweiterung der spanischen Costa Brava mit einer unregelmäßigen Küstenlinie und kleinen Häfen, die geschützt im Tal liegen. Von den 5 Häfen auf diesen 10 Seemeilen (Port Bou, Cerbere, Banyuls, Port Vendres and Collioures) bietet nur Port Vendres einen geeigneten Zugang. Der Hafen von Collioures ist wegen häufigen starken Wellengang und kräftigen Nordwind schwieriger an zu steuern, aber bei gutem Wetter ist es sehr sehenswert.

Golfe du Lion

Die sich von Perpignan bis Marseille erstreckende Bucht ist fast 100 Seemeilen lang wird vom Cap d’Agde unterbrochen. Es ist wahrscheinlich die windigste Gegend vom ganzen Mittelmeer, besonders im Winter. Der westliche Wind: Tramontana im Süden und der nördliche Mistral rund um die Rhone machen das Leben der Yachtfahrern schwer. Südlichen von den Pyrenäen ist die Küste flach und mit Sand bedeckt. Hier gibt es sher viele ausgebuten Häfen mit wahrscheinlich mehr Anlegeplätzen pro Kilometer, als anderswo in Südfrankreich. Von Süden aus beginnend haben Port Argelés, Saint Cyprien und Canet-Plage eine unendlich erscheinende, mit Sand bedeckte Küstenlinie mit dahinter liegenden künstlichen Teichen. Typisch für die dort wehenden auflandigen Winde sind die an den Stränden dieser Gegend vorkommenden natürliche Teiche. Von Saintes-Maries-de-la-Mer bis zum Vulkanhang bei Cap d’Agde gibt es immer weniger Anlegeplätze. Das Festland ist reich an historischen Sehenswürdigkeiten, deren Besuch sich hauptsächlich für diejenigen lohnt, die auf dem Canal du Midi fahren. Port Leucate bietet gute technische Unterstützung für Bootsfahrer, die entweder an Land oder auf dem Meer überwintern möchten. Der Flughafen von Perpignan ist mit dem Taxi nur 30 Minuten entfernt.
Der Hafen von Cap d’Agde hat alles an zu bieten, was man  braucht, und ist eine gute Alternative, um den Mast für den Canal du Midi vorzubereiten. Wenn man schon einmal dort ist, sind die auf Felsenvorsprüngen liegenden Katharburgen, sowie die mittelalterlichen Klöster und befestigten Städte der Gegend einen Besuch wert. Neben Béziers sollte man einen Besuch des im 19. Jhr. rekonstruierten mittelalterlichen Stadtkern von Carcassonne nicht versäumen. Narbonne ist auch sehr schön, insbesonders das Kanalufer.
Nördlich von Cap d’Ange liegt der Étang de Thau, die Erste in der Reihe von Lagunen, die einen ununterbrochenen Zugang zum Festland, durch den Canal du Rhône bis Sète, und durch den Canal du Midi und der Garonne bis Bordeaux bietet. Der Étang de Thau ist nicht nur die längste Lagune in der Reihe, sondern auch die tiefste und zugleich ein Zentrum für die Austernzucht. Städte wie Sète und  Aigues Mortes führen automatisch nach Saintes Marie, einem Ort, mit einem jährlich stattfindenden Gitano- Festival, der zugleich das Zentrum der Camargue ist. Dieses von der Rhône gebildete, mit etwa 666 km² größte Flussdelta Europas besitzt eine reichhaltige Fauna und ist bekannt für seine Wildpferde, wilden Stiere und Flamingos. Die Sommernächte sind wegen der zahlreichen Mücken unerträglich, und im Winter, wenn der Mistral bläst, ist es sehr windig und kalt.

Palavas les Flots ist eine sehenswerte, kleine Stadt. Sie liegt an der Kreuzung von mehreren Kanälen, von denen einer an der Hauptstraße entlang fließt. Hier besteht die  Möglichkeit, mit unseren Schiffen günstig zu ankern.
Port Camargue ist ein großer und sehr attraktiver Hafen. Der Touristenbereich ist für Spaziergänger als auch Radfahrer gut ausgebaut. Der Hafen ist ideal für eine Überwinterung im Ausland und bietet einen leichten Zugang zum Canal du Midi.
Port-Saint-Louis-du-Rhône ist eine kleine Stadt, die zwischen dem verschlossenen Zugang der befahrbaren Rhone und dem Mittelmeer liegt. In dieser Gegend gibt es zwei Werften, die zum anlegen geeignet sind. Trotz normaler Preise und Ponton-Plätze hat die Stadt wenige Toiletten-Anlagen und es mangelt an allgemeiner Sicherheit. Es gibt einen Trockenhafen namens Navy Service am Canal Lateral. Dieser ist weit entfernt und weniger bequem, aber billig und es liegt an einem Holzlager. Der Port Napoleon ist von der Qualität her besser, und hat gute lokale Dienste, wie Ponton- und Trockenhäfen. Es liegt in einem von dem Golf getrennten Kanal und ist mehr abgelegen, als Navy Service. Port Louis bietet mehr Information über die beschriebenen Anlagen. Außerdem erfahren Sie hier alles was Sie wissen müssen, wenn Sie über die französischen Wasserwege zum Mittelmeer hin oder vom Mittelmeer hinaus segeln möchten.

 

Rhone Delta, Marseille
Marseille liegt zwar in einer Industriegegend, aber ist ein guter Startpunkt, um das Festland zu erkunden. Zwischen dem Golfe de Lion und dem Handelshafen von Marseille gibt es auf der 20 Seemeilen langen Küste zwei Häfen, in denen man ankern kann: Sausset-les-Pins und Carry-le-Rouet. Es gibt auch zwei flache Häfen in La Redonne und Méjean, die aber nur für kleine Schiffe geeignet sind. Der große Marseiller Hafen-Komplex in L’Estaque befindet sich westlich vom Eingang des Handelshafens und wird vorallem von lokalen Schiffen benutzt. Der Vieux Port in Marseille liegt östlich von dem Handels-und Fehrthafens, an zentraler Stelle; hier stehen Liegeplatz-Manager zur Verfügung. Das Zentrum von Marseille lässt sich mit einem Taxi-Boot in 20 Minuten erreichen.
Von Marseille aus besteht die Möglichkeit, Ausflüge ins Landesinnere zu machen, wie z.B. in das malerische Avignon mit seinem berühmten Theater-Festival, seinen Museen, Kaffeehäusern und Restaurants. Aix en Provence, die wunderschöne regionale Hauptstadt, mit ihren fein gekleideten Einwohnern in Geschäften und Cafés ist ebenfalls ein mögliches Ziel für einen erlebnisreichen Ausflug. In Marseille selbst sind das Museum für Archäologie, die lokalen Wasserwerke mit ihrem Park, das Keramikmuseum mit seinem Park, und das Museum Grobit-Labardie sehr empfehlenswert.

Nützliche Information vor der Abfahrt

Es ist schwierig, einen Anlegeplatz an dieser Küste für den Winter zu buchen. Für langfristige Verträge (1 Jahr oder mehr) gibt es eine zweijährige Warteliste. Anlegeplätze für Besucher werden erst nach einer persönlichen Kontaktaufnahme angeboten.

Dokumente

Wasserfahrzeuge müssen zu jeder Zeit den originalen Fahrzeugschein, die Versicherungspolice und die Funklizenz an Bord haben. Gecharterte Schiffe aus EU Ländern müssen eine Umsatzsteueridentifikationsnummer vorweisen können.  

EU-Schiffe und EU-Staatsangehörige

Für EU Bürger gelten die europäischen Regeln. Schiffe aus anderen EU Ländern brauchen keine Zollabfertigung, aber sie müssen sich beim Einwanderungsamt anmelden. Für Schiffe die in einem Land des Schengener Abkommens (z. B. Schiffe aus Spanien oder Italien) registriert sind, gilt die obige Regel nicht.

Nicht-EU Schiffe (incl. EU-Schiffe mit nicht-EU-Staatsangehörigen an Bord)

Der Kapitän muss sich bei der Zollbehörde des Hafens mit dem Fahrzeugschein und den Pässen der an Bord befindlichen Personen anmelden. In manchen Fällen gehen die Zollbeamten auch an Bord des Schiffes. Die Zollbeamten haben das Recht, Schiffe innerhalb von 12 Meilen vor der Küste zu kontrollieren. Der Hafenmeister sollte gleich nach dem Anlegen im Hafen benachrichtigt werden, er ruft dann bei den Zollbehörden an. Wenn dies nicht geschieht, muss der Kapitän die Zollbehörden anrufen.

Schiffe

EU-Regelungen für temporären Import gelten auch hier. Nicht-EU Schiffe haben das Recht, insgesamt 6 Monate innerhalb einer Periode von 12 Monaten in französischen Hoheitsgebiet sich aufzuhalten. Schiffe, die länger bleiben möchten, müssen von der Zollbehörde kontrolliert werden, die das Schiff bis zum Zeitpunkt der Rückkehr des Inhabers an Bord unter Zollverschluss nimmt. Während der Periode des Zollverschlusses kann das Schiff den Anlegeplatz nicht verlassen, und niemand hat das Recht, an Bord zu übernachten. Schiffe, die geliehen, gechartert oder im Besitz einer Firma sind, dürfen mit einer temporären Importerlaubnis nach Frankreich einreisen. Die Person, die das Schiff ins Land einführt, bleibt dafür verantwortlich und muss es später auch selbst aus dem Land  wieder ausführen. Wenn man an Bord eines geliehenen Schiffes geht, benötigt man eine schriftliche Genehmigung vom Schiffseigners, die das Recht zur Benutzung des Schiffes und das Segeln im französischen Hoheitgewässern erteilt.

Veränderungen an der Mannschaft des Schiffes sind in Frankreich erlaubt, unter der Bedingung, dass der erstgemeldete Kapitän an Bord bleibt. Eine Änderung des Schiffseigners oder des Kapitäns bei privaten Schiffen ist nur dann erlaubt, wenn die verantwortliche Person die Kontrolle über dem Schiff einen Familienangehörigen, der nicht in Frankreich wohnhaft sein muss, übergibt. Hat das Schiff mehrere Schiffseigner, kann der eine Eigner dem anderen Eigner nur dann überreichen, wenn dieser in den Schiffsdokumenten eingetragen ist. Überführungsmannschaften dürfen ein Schiff nach Frankreich bringen um es dort dem Inhaber zu übergeben, oder es aus Frankreich im Namen des Schiffseigners nur dann ausführen, wenn die Überfüjrungserlaubnis richtig dokumentiert ist.  Eine in der Überführung befindliche Yacht kann außer schlechten Wetterbedingungen oder anderen unvorhersehbaren Umständen nur in den französischen Ein- und Austfuhrhäfen Halt machen. Yachten dürfen wegen den oben erwähnten Import-Gesetze auf französischen Gewässern nicht verliehen, vermietet oder verkauft werden. Lediglich Bareboat Charter ist in französischen Hoheitgewässern erlaubt und im Falle eines ausländischen Schiffseigners sind Formalitäten und Registrierung sorgfältig einzuhalten. In Frankreich ist es verboten, mit einer „zahlenden“  Mannschaft zu segeln – denn dieses gilt als Chartern. Wenn die Yacht zahlende Gäste an Bord hat, muss dies bei der Anreise nach Frankreich bei den Zollbehörden angemeldet werden und Mehrwertssteuer entrichtet werden.

Zoll

Schusswaffen müssen angemeldet werden.
Haustiere: Haustiere, die ein „Pets Travel Scheme“ (PETS) besitzen dürfen nach Frankreich einreisen. Katzen und Hunde brauchen ein Zertifikat über Tollwutimpfung (ausgestellt innerhalb der letzten 12 Monate und mit einer Mindestgültigkeit von mindestens 30 Tage). Ein von einem Tierarzt ausgestelltes Gesundheitszertifikat darf bei der Anreise nach Frankreich nicht älter, als fünf Tage sein. Andere Tiere müssen bei der Ankunft von dem örtlichen Amtstierarzt untersucht werden. Gleichzeitig dürfen auf einem Schiff höchstens drei Hunde und/oder Katzen ins Land einreisen.

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